25.05. – 25.08.2019
Udo Kallers Ruf als renommierter Künstler ist heute unbestritten. Allein schon die beeindruckende Reihe seiner Ausstellungsorte hebt ihn aus der Menge der fränkischen Künstler hervor: in Deutschland stellte er natürlich in Nürnberg, Bamberg, Schweinfurt aus, aber auch in Düsseldorf, Berlin und Duisburg waren seine Bilder zu sehen. International zeigte er seine Werke in Luxemburg, Krakau und Florenz.
Im Refektorium, dem ehemaligen Speisesaal der Nonnen, der im 15. Jahrhundert entstand, bilden die Werke Udo Kallers einen äußerst reizvollen Kontrast zur mittelalterlichen Architektur. Die Beschränkung der Leinwandgröße auf ein gesetztes Maß stellen scheinbar einen seriellen Aspekt dar, doch gerade diese Konstanz ermöglicht bei aller Variabilität der Einzelmotive die Erkenntnis des Zusammenhangs und sind geradzu eine musterhafte Parallele zu Erzählzyklen des Mittelalters – eine Erkenntnis, die man im RothenburgMuseum einen Raum weiter, bei der „Rothenburger Passion“ von 1494 ganz konkret nacherleben kann. Hier wie dort wird der Betrachter aufgefordert, Zusammenhänge nachzuvollziehen, erzählerische von statischen Darstellungen zu unterscheiden, Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszufinden, Dynamik und Statik mitzuempfinden.